Wer war der heilige Nikolaus?
Der Nikolaus, auch bekannt als Heiliger Nikolaus von Myra, war ein christlicher Bischof, der im 4. Jahrhundert in der heutigen Türkei lebte. Sein Geburtsort war Patara, und später wirkte er in der Stadt Myra als Bischof. Nikolaus war berühmt für seine Güte, seine Hilfe für arme Menschen und seine starke Nächstenliebe. Er soll Waisenkindern, Kranken und Bedürftigen geholfen haben. Aus diesen Gründen gilt er bis heute als Schutzheiliger der Kinder, Seeleute, Reisenden und sogar der Schüler.
Der 6. Dezember – Warum feiern wir Nikolaus?

Der 6. Dezember ist der Todestag des heiligen Nikolaus. An diesem Tag feiern viele Menschen in Deutschland und anderen europäischen Ländern den Nikolaustag. Kinder putzen am Abend des 5. Dezember ihre Schuhe und stellen sie vor die Tür oder an den Kamin. Am Morgen finden sie darin Süßigkeiten, Mandarinen, Nüsse oder kleine Geschenke. Diese Tradition erinnert an die Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft des heiligen Nikolaus.
Die Legenden rund um Nikolaus
Über Nikolaus gibt es viele Geschichten. Eine der bekanntesten erzählt von drei armen Mädchen, deren Vater sie nicht verheiraten konnte, weil er kein Geld für eine Mitgift hatte. Nikolaus warf daraufhin in drei Nächten heimlich Goldstücke durch das Fenster des Hauses. So konnten die Mädchen heiraten und hatten eine Zukunft. Diese Geschichte symbolisiert die Großzügigkeit und das heimliche Schenken, das man heute noch mit dem Nikolaustag verbindet.
Eine andere Legende berichtet, wie Nikolaus Seeleute aus einem Sturm rettete, indem er für sie betete. Aus diesem Grund gilt er bis heute als Schutzpatron der Seefahrer.
Nikolaus oder Weihnachtsmann – Was ist der Unterschied?
Viele Menschen verwechseln den Nikolaus mit dem Weihnachtsmann, doch sie sind nicht dasselbe.
- Nikolaus war eine echte historische Person, ein Bischof und Heiliger. Er trägt meist ein rotes Bischofsgewand, eine Mitra (Bischofshut) und einen Bischofsstab.
- Der Weihnachtsmann ist eine eher moderne Figur, die aus alten Traditionen, Werbung und Geschichten entstanden ist. Er hat einen roten Mantel mit weißem Pelz, einen langen weißen Bart und bringt am Heiligabend die Geschenke.
Der Nikolaus kommt am 6. Dezember, während der Weihnachtsmann am 24. Dezember die Kinder besucht. Der Nikolaus steht für Güte, Nächstenliebe und Bescheidenheit. Der Weihnachtsmann ist eher eine Symbolfigur für das moderne Weihnachtsfest.
Traditionen am Nikolaustag in Deutschland

In Deutschland gibt es viele schöne Bräuche rund um den Nikolaustag. Besonders beliebt ist das Schuheputzen. Kinder stellen ihre frisch geputzten Stiefel oder Teller vor die Tür, und Nikolaus füllt sie über Nacht mit Geschenken. Oft gibt es Schokolade, Nüsse, Lebkuchen oder kleine Spielsachen.
In vielen Schulen, Kindergärten oder Kirchen kommt der Nikolaus persönlich vorbei. Er trägt sein Bischofsgewand, liest aus dem goldenen Buch und spricht freundlich mit den Kindern. Er lobt sie für ihr gutes Verhalten und ermutigt sie, anderen zu helfen und lieb zueinander zu sein.
Wer begleitet den Nikolaus?
In manchen Regionen wird der Nikolaus von einer Begleitfigur begleitet. In Bayern und Teilen Österreichs ist das der Krampus oder Knecht Ruprecht. Während der Nikolaus die braven Kinder lobt und beschenkt, ist Knecht Ruprecht dafür bekannt, die unartigen Kinder zu erinnern, sich besser zu benehmen. Früher war er streng, heute ist diese Figur eher symbolisch und freundlich.
Nikolaus in anderen Ländern
Auch in vielen anderen Ländern wird der Nikolaus gefeiert, doch oft auf unterschiedliche Weise:
- Niederlande und Belgien: Dort kommt der Nikolaus als „Sinterklaas“ schon am 5. Dezember mit dem Schiff aus Spanien.
- Frankreich: Er heißt dort „Saint Nicolas“ und wird besonders im Osten gefeiert.
- Italien: In einigen Regionen bringt er Geschenke und wird „San Nicola“ genannt.
- USA: Aus der Figur des Nikolaus wurde dort „Santa Claus“, der Weihnachtsmann.
Nikolaus und die Botschaft der Nächstenliebe
Der Nikolaustag ist mehr als nur ein Tag zum Schenken. Er erinnert an wichtige Werte wie Hilfsbereitschaft, Mitgefühl, Teilen und Freundlichkeit. Nikolaus half Menschen, ohne etwas dafür zu erwarten. Diese Haltung ist auch heute noch sehr wichtig. Viele Menschen nutzen den Nikolaustag, um Spenden zu sammeln, Menschen in Not zu helfen oder anderen eine Freude zu bereiten.
Wie kann man den Nikolaustag modern feiern?
Es gibt viele schöne Möglichkeiten, den Nikolaustag heute modern und liebevoll zu gestalten:
- Kindern kleine, gemütliche Überraschungen schenken
- Eine Karte mit guten Wünschen schreiben
- Gemeinsam Kekse backen oder Geschichten lesen
- Älteren Menschen oder Nachbarn eine Freude machen
- Eine kleine Spende für Bedürftige geben
So wird der Nikolaustag zu einem Tag voller Wärme, Liebe und Menschlichkeit.
Nikolaus als Vorbild

Der heilige Nikolaus bleibt ein Vorbild – auch nach so vielen Jahrhunderten. Er zeigt, dass man mit kleinen Gesten Großes bewirken kann. Er brauchte keinen Ruhm und kein Rampenlicht, sondern half schlicht und leise. In einer Welt, die oft hektisch und oberflächlich wirkt, erinnert uns Nikolaus daran, dass echte Güte im Herzen beginnt.
Fazit
Der Nikolaus ist mehr als nur eine Figur mit rotem Mantel und Geschenken. Er war ein Mensch, der durch seine Güte, Nächstenliebe und Bescheidenheit die Welt ein Stück besser machte. Der Nikolaustag am 6. Dezember erinnert uns daran, dass Geben schöner ist als Nehmen und dass echte Freude entsteht, wenn man anderen eine Freude macht.